Zielsetzung

26-09-2021

Wenn sich das Jahresende nähert, frage ich mich, welche Ziele ich vor dem Jahreswechsel erreichen möchte. Diesmal setze ich mir kein neues Ziel. Stattdessen will ich nur einige der vorhandenen Ziele erreichen und den Rest davon vergessen. In diesem Blog schreibe ich darüber.

Normalerweise faszinieren mich große Träume immer wieder. Für mich klingt beispielsweise ein hochanspruchsvolles Ziel wie das Deutsch-Zertifikat Goethe C2 erstmals sehr verlockend. Aber ich erinnere mich jetzt an meine Dutzende andere einfachere und kleinere Ziele oder Pläne, die ich trotz meines damaligen Interesses daran noch nicht zu Ende gebracht habe.

Meine Tendenz lautet wie folgt: einen neuen und attraktiven Plan anzufangen und dann irgendwann langsam und unbewusst damit aufzuhören. In der Zwischenzeit tauchen manche andere Pläne auf, die gegenseitig meine Zeit für sich erkämpfen. Am Ende kann ich keinem davon genug Zeit und Aufmerksamkeit schenken und das führt zu einer Art ständiger Enttäuschung. Es wäre besser, wenn ich mich auf weniger von mehreren Zielen konzentriert und sie nacheinander erledigt hätte. Ich muss mich mit meiner ziemlich unbegrenzten Ambition trotz meiner begrenzten Zeit und Energie auseinandersetzen.

Es ist aber ganz akzeptabel, einen laufenden Plan aufzugeben. Ausschlaggebend hier ist die bewusste Entscheidung dafür oder dagegen. Es wäre noch besser, wenn ich damit bewusst Schluss machen würde. Ich könnte dann meine Ressourcen befreien und sie den anderen (noch vielen) Zielen widmen.

Ich erinnere mich auch daran, dass der Weg zum Ziel genauso wertvoll wie das Ziel selbst sein sollte. Man verbringt Monate und Jahre, um letztendlich ein Ziel zu erreichen. Aber das flüchtige Glücksgefühl zu diesem Moment dauert nur eine bestimmte Zeit, bevor man sich mit einem neuen Ziel beschäftigt. Wenn man die Monate und Jahre davor vergisst und nicht wirklich genießt, verliert man einen großen Teil seines Lebens. Beispielsweise ist das Ziel, das Deutsch-Niveau-C2 zu erreichen, sehr wertvoll. Aber wenn man nur auf dieses Ziel fixiert ist, und hunderte Übungen dafür als eine Last betrachtet, wird die Umsetzung dieses Ziels absolut belastend. Stattdessen sollte man auf dem Weg dorthin gewissermaßen Freude daran haben. Das Ziel besteht nicht nur aus der einzigen stundenlangen Prüfung am Tag, sondern auch den mehreren Stunden der Vorbereitung zu Hause und der endlosen Wiederholung verwirrender Grammatikregeln.

Ich hoffe, dass ich besser mit der Zielsetzung klarkomme.

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