Die Rückkehr ins Büro

24-06-2021

Nach mehr als einem Jahr im Homeoffice arbeite ich heute zum ersten Mal wieder im Büro. Das löst in mir einige Emotionen und neue Erkenntnisse aus. Darüber schreibe ich in diesem Beitrag.

Zu allererst beschwere ich mich gar nicht über das Homeoffice, sondern bedanke mich dafür, dass ich die Flexibilität habe, den Arbeitsort zum großen Teil selbst bestimmen zu können. Neben den klaren Vorteilen, wie dem Verzicht auf Pendeln und der Bequemlichkeit zu Hause zu sein, gibt es sicherlich auch Nachteile, wie die vielen Ablenkungen daheim, wie die ständige Kinderbetreuung, Zugang zu Unterhaltungsmöglichkeiten, alltägliche Sorgen wie Einkauf, Putzen usw. Aber insgesamt lege ich mehr Wert auf die Vorteile von Homeoffice und die Nachteile kann ich klaglos hinnehmen.

Als ich heute wieder im Büro war, gab es den ganzen Tag über keinen anderen Kollegen in meinem Großraumbüro. Es war sehr besonders, inmitten eines Arbeitstages niemanden vor Ort zu treffen. Früher vor der Pandemie war es dicht belegt und manchmal mussten die Werksstudenten um einen Sitzplatz kämpfen. Es war oftmals nervig wegen der vielen Telefonate von Kollegen nebenbei.

Heute ist es komplett ablenkungsfrei und komplett ruhig.Diese deutliche Veränderung erinnert mich an die Tage vor der Pandemie wie eine Art Nostalgie. Niemand konnte ahnen, wie schnell sich die Arbeitswelt und die gesamte Gesellschaft verändern können. Viele von uns leiden nicht nur an den gesundheitlichen oder finanziellen Problemen, sondern auch an den Unsicherheiten der Zukunft, wie es weiter geht. Wir alle wünschen uns nach Stücke einer neuen Normalität. Die Tage vor der Pandemie scheinen im Vergleich zum heutigen besten Tag ganz unbeschwert zu sein, einfach, weil es damals kein Coronavirus gab. Mit anderen Worten ist es im Moment der große Wunsch von fast allen von uns, dass die Pandemie so bald wie möglich irgendwie verschwindet.

Jede von uns hat vielleicht unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Persönlich finde ich die Wertschätzung der Gegenwart hilfreich. Natürlich ist es zweifellos eine stressige Zeit für alle. Aber es gibt immer noch gute Dinge zu schätzen. In Bezug auf meine Situation kann ich derzeit wegen pandemiebedingter Einreiseeinschränkung in meinem Heimatland nicht meine Eltern und meine Freundin besuchen. Es tut uns leid. Trotzdem weiß ich klar, dass wir alle sonst noch gesund bleiben und noch finanzielle Sicherheit haben. Es tut uns leid, dass wir uns jetzt noch nicht besuchen können. Aber zum Glück gibt es noch gute und kostenfreie Kommunikationsmöglichkeiten wie die vielen Apps, die es vor 10 Jahren gar nicht gab.

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