Meine Heimat

01-10-2018

Ich komme aus Vietnam - ein Küstenland in Südostasien. Genauer gesagt bin ich in einem kleinen Dorf in Vietnam Mitte aufgewachsen. Ich lebte dort, bis ich 15 war, als ich mein Dorf verließ, um in einem Gymnasium in der benachbarten Stadt weiter zu studieren. So werde ich heute ein paar Eigenschaften des Lebens in meinem vietnamesischen Dorf mit Ihnen teilen.

Ein großer Teil Vietnams sind die ländlichen Kleinstädte und Dörfer. So auch mein Dorf. Wie die meisten Familien haben wir einen Garten neben unserem Haus. Typischerweise spielt der Garten viele Rollen in unserem täglichen Leben: den Spielplatz für Kinder, den Arbeitsplatz für unsere Eltern, um Gemüse anzubauen, Parkplätze für unserer Fahrräder und Motorräder. In bestimmten Jahreszeiten, vielleicht im Herbst und im Frühling, pflanzte mein Vater auch einige Arten von bunten Blumen. Als Kind half ich meinen Eltern jeden Nachmittag nach dem Unterricht den Garten zu gießen. Dieser Job ist notwendig, damit wir gegen die brennende Hitze im Sommer kämpfen können. Die Arbeit zahlte sich bald im Herbst aus. Ich habe meine Klassenkameraden eingeladen, unseren Garten zu besuchen, wenn die Früchte, am meisten die Echte Guave, voll waren und in den Bäumen reiften. Wir hatten so viel Spaß.

Zwischenmenschliche Beziehungen im Dorf unterscheiden sich auch sehr von denen der Stadt. Auf dem Land leben Menschen nahe beieinander. Von Zeit zu Zeit hat meine Familie immer einige Besucher, entweder Onkel oder Tante oder Freunde meines Großvaters. Manchmal spielte ich Schach mit ihnen. Ansonsten ging ich sie einfach vorbei, grüßte sie und machte meine Hausaufgaben. Die häufigen Besuche und Unterhaltungen bilden eine gute Verbindung zwischen uns. Wenn ich zum Markt gehe, um meiner Mutter zu helfen, etwas einzukaufen, treffe ich viele Bekannte. Manchmal ist es nicht gut, weil die Leute dazu neigen, über das Privatleben im Dorf zu tratschen. Das ist der einzige Nachteil, den ich am Leben auf dem Land nicht vermisse.

Im Dorf haben wir kaum Lernmaterial (Bücher, DVD, Zeitschriften, oder Wörterbücher) für Schüler. Wegen des Mangels an Lernmaterial lese ich gierig jedes Buch oder Zeitschrift, das ich in der örtlichen Bibliothek oder im kleinen Bücherregal meiner Eltern gefunden hatte. Ich bin sehr glücklich, dass meine Mutter für mich ein englisches Wörterbuch gekauft hat, als ich 10 Jahre alt war. Mit diesem Geschenk überprüfe ich jedes neue englische Wort, das ich in den Büchern oder Zeitschriften vorfand. Irgendwie verfolgt mich dieses Gefühl des Mangels an Wissen, aber ich nun lebe ich in einem Überfluss an Büchern wie in Deutschland. Ich liebe die Bücher in meinem Bücherregal in meinem Wohnzimmer immer noch so sehr.

Offensichtlich gehört mein Dorf nicht zu den schönsten oder bequemsten Dörfern in Vietnam. Aber persönlich hatte ich dort viele schöne Erinnerungen und gute Gefühlen.

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