In diesem Beitrag wird das Thema Auswanderer und Rückwanderer thematisiert. Der Beitrag orientiert sich an folgenden Punkten: die Gründe von Aus- und Rückwanderung und ihre Vor- und Nachteile, die beliebtesten Zielländer für deutsche Auswanderer, diese Tendenz in meinem Heimatland Vietnam und letztendlich meine persönliche Prognose für die Zukunft.

Aus- und Einwanderung sind kein neues Phänomen, obwohl sie oft in den Nachrichten als ein brennendes aktuelles Thema berichtet werden. Tatsächlich können wir sie auf die Geschichte der Menschheit zurückverfolgen. In unserer modernen Gesellschaft wandert sich man aus unterschiedlichen Gründen aus: bessere Beschäftigungsaussichten oder Ausbildungsmöglichkeiten, die Flucht aus irgendeiner Gefahr, die Liebe zu einem anderen Mitmenschen oder einer anderen Kultur, oder einfach die Sehnsucht nach der Ferne. Auf der einen Seite ist es für die Auswanderer der Hauptvorteil, wenn alle diese Wünsche erfüllt werden. Auf der anderen Seite müssen heutige Auswanderer viele Kompromisse eingehen, und neue Herausforderungen annehmen. An erster Stelle ist der aufwändige Integrationsprozess mit dem Erlenen der jeweiligen Landessprache. Der Bewerbungsprozess für viele frisch gelandete Jobsuchende ist noch langwierig nicht nur wegen der beschränkten Zugangsberechtigung zum Arbeitsmarkt, sondern auch der Unvergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Bildungssystemen. Außerdem müssen viele Auswanderer sich von ihren Familien verabschieden, sei es kurz- oder langfristig. Dank der Technologien können sie heute mit dem Heimweh teilweise besser zurechtkommen. Alle diese Nachteile von Auswanderung sind wiederum die Bewegungsgründe für viele Rückkehrende. Nach einem bestimmten Auslandsaufenthalt kehrt man nicht nur mit dem Reisegepäck zurück, sondern auch mit einem neuen Blickwinkel. Viele wissen dann ihre ursprüngliche Heimat und ihre Familie besser zu schätzen.

Abbildung 1 ¹: Fortzüge von deutschen Staatsangehörigen nach den zehn häufigsten Zielländern im Jahr 2019

Abbildung 2 [^abbildung2]: Zu- und Fortzüge von ausländischen Staatsangehörigen nach und aus Deutschland seit 2010

Als Nächstes wird über die zwei Abbildungen diskutiert. Die Abbildung Nummer 1 schildert die Abwanderung von deutschen Staatsangehörigkeiten nach Zielländern. Dieser Abbildung zufolge interessieren sich viele deutsche Auswanderer 2019 für unter anderem deutschsprachige Nachbarländer (Österreich und die Schweiz) und englischsprachige Länder wie die USA, Vereinigtes Königreich, und Australien. Vermutlich spielt die Amtssprache eines Landes eine Rolle bei der Entscheidung der Zielländer. (Viele Deutsche können gut Englisch). In Abbildung Nummer 2 geht es um die Abwicklung der Zu- und Fortzüge von deutschen Staatsangehörigkeiten in dem Zeitraum von 2010 bis 2019. In den ersten fünf Jahren bleiben die Anzahlen von sowohl Fortzügen als auch Zuzügen fast unverändert. Danach von 2016 bis 2019 steigen sich die beiden Werte tendenziell, abgesehen von einem sprunghaften Anstieg von Fortzügen in dem Jahr 2016 und dem leichten Rückgang im folgenden Jahr. Es gibt über diese Jahre hinweg immer mehr deutsche Auswanderer als deutsche Rückwanderer.

Darüber hinaus möchte ich auf die Situation in meinem Heimatland Vietnam aufmerksam machen. Es gibt leider keine zugängliche offizielle Migrationsstatistik in Vietnam. Einem Bericht des vietnamesischen Auswärtigen Amtes zufolge wandern die meisten aufgrund Erwerbstätigkeit und Studium hauptsächlich und danach wegen Familiennachzuges aus. Zu den beliebtesten Zielländern meiner Landleute gehören China, Japan, Korea, Australien und die USA. Es besteht laut des Berichts ein Verlust von Fachkräften, wie in vielen anderen Entwicklungsländern. Die meisten im Ausland ausgebildeten Absolventen bleiben zunächst weiter im Ausland, um dort zu arbeiten. Dank des jüngsten Wirtschaftswachstums und der verbesserten Lebensqualität gewinnt das Land aber in den letzten Jahren einen sichtbaren Zuwachs an Rückkehrenden.

Wie sieht Auswanderung in der Zukunft aus? Meiner Einschätzung nach setzt sich der Auswanderungs-Trend noch weiter fort, weil die Gründe dafür noch immer bleiben. In erster Linie liegt Migration, sei es inländisch oder grenzüberschreitend, vielen von uns am Herzen, weil wir neue Möglichkeiten ausprobieren wollen. Auch wenn diese Unternehmung irgendwie später scheitert, gibt es noch die Rückkehr ins Heimatland als Plan B. Zweitens erfahren wir in den letzten Jahren auch einen offeneren Zugang zur Einwanderung in viele Länder. Drittens bekommen Auswanderer heutzutage bessere Unterstützung im Ausland. Beispielsweise können viele jüngere Menschen in Vietnam Fremdsprachen wie English, Koreanisch, Japanisch, Chinesisch. Deshalb fühlen sich vermutlich viele Ausländer in unserem Land nicht so große eine Sprachbarriere wie vor zwanzig Jahren. Danke der Globalisierung kann Auswanderer heute einfacher auch im Ausland Produkte aus ihrer Heimat kaufen, und authentische Restaurants genießen. Es gibt beispielsweise weltweit viele Deutsche Auslandsschulen.

Zum Schluss möchte ich meinen Beitrag zusammenfassen. Auswanderung entsteht aus unterschiedlichen Gründen: Erwerbstätigkeit, Ausbildung, Familiennachzug, Flucht, und Fernweh, usw. In den letzten Jahren wandern sich immer mehr Deutsche aus als sie kehren zurück, mit steigenden Anzahlen von beiden Zu- und Fortzügen. Die zwei beliebtesten Zielländer für deutsche Auswanderer sind die deutschsprachigen Nachbarländer. In Vietnam erfahren wir auch ähnlichen Trend mit mehr Auswanderern als Rückkehrenden. Viele auswandernde Vietnamesen entscheiden sich für die nahgelegenen asiatischen Länder, neben den USA und Australien. Voraussichtlich bleibt Auswanderung noch lang in der Zukunft und verstärkt sich sogar.